Meine Mission: Was ist Adipositas und warum setze ich mich so für dieses Thema ein?

Sicher hat der ein oder andere den Begriff „Adipositas“ schon einmal gehört und verbindet damit extrem übergewichtige Menschen. Soweit richtig. Aber die Wenigsten werden wissen, was sich hinter der Diagnose Adipositas genau verbirgt und was dies für Betroffene heißt. 

Adipositas ist eine Krankheit. Im Volksmund gerne auch Fettleibigkeit genannt. Kein sehr schmeichelnder Ausdruck, der zudem mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Oft herrscht die allgemeine Meinung vor, dass jemand der fett ist, einfach nur zu viel, ungesund und unkontrolliert isst. Jemand, der nach außen hin den Anschein macht disziplinlos und faul zu sein. 

Immer wieder wurde ich mit Fragen wie diese konfrontiert:

„Warum kannst Du denn nicht einfach abnehmen und das Gewicht halten? Was ist denn daran so schwer? Du musst doch nur diszipliniert auf Deine Ernährung achten und Sport treiben.“

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn Adipositas ist eine Suchterkrankung. Sucht nach Essen, in großen und ungesunden Mengen. Und wie jede Sucht, ist sie unkontrolliert und man hat deren Ausmaß nicht wirklich selbst in der Hand. Man kann dieses Verhalten mit einem Alkoholiker oder einem Drogensüchtigen vergleichen. Auch diesen Menschen fällt es extrem schwer ihrem Verlangen zu widerstehen und sich mit Verstand und rationalem Denken ihrer Sucht entgegen zu stellen. Nicht anders ist es bei adipösen Menschen auch. Mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Denn während beispielsweise alkoholkranke Menschen, die versuchen von ihrer Sucht loszukommen, einen Entzug machen können, um lebenslang keinen Alkohol mehr zu trinken, kann ein esssüchtiger Mensch nicht einfach seine Sucht - Essen und Nahrung - aus seinem Leben verbannen. Essen ist im Gegensatz zu Alkohol überlebenswichtig. Der adipöse Mensch wird also sein Leben lang immer und immer wieder mit seiner Sucht konfrontiert, weil er nicht einfach aufhören kann zu essen….

Glaubt mir, während die Betroffenen oft mit Vorurteilen und auch mit Ausgrenzung zu kämpfen haben, haben sie oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Nicht selten verurteilen sie sich selbst und fragen sich was mit ihnen nicht stimmt und machen sich selbst große Vorwürfe, dass sie es einfach nicht schaffen, diszipliniert und konsequent in ihrer Ernährung zu sein.

Doch diese Krankheit ist wie jede andere Krankheit auch. Niemand wacht eines morgens auf und denkt sich „Oh super, ich werde jetzt fettleibig.“ Betroffene haben sich diese Krankheit nicht freiwillig oder bewußt ausgesucht, sondern sind einfach daran erkrankt. Dies sollte jeder im Hinterkopf haben, bevor er Betroffene beleidigt und abwertet oder mit dem Finger auf sie zeigt. 

Menschen, die unter Adipositas leiden, haben ein gestörtes Verhältnis zu Essen, ähnlich einem Menschen, der an Magersucht oder Bulimie erkrankt ist, nur eben in das andere Extrem. Allerdings ist auffällig, dass die Gesellschaft hier einen Unterschied macht. Magersucht oder Bulimie sind meistens auch für Außenstehende gut erkennbar, aufgrund des sehr niedrigen Körpergewichts der Betroffenen. Die Mehrheit der Gesellschaft versteht, dass diese Menschen schwer erkrankt sind und somit auch professionelle Hilfe benötigen, damit sie aus diesem Teufelskreis wieder raus kommen. Niemand würde ihnen diese Hilfe aberkennen. Ganz anders sieht es bei Menschen mit Adipositas aus. Selten versteht die Gesellschaft, dass auch diese Menschen an einer schwerwiegenden Krankheit leiden, die im schlimmsten Fall genauso wie Magersucht und Bulimie mit dem Tod enden kann. Eine Erkrankung wird den Betroffenen hier nur selten zugesprochen. Stattdessen werden sie stigmatisiert und man wirft ihnen Disziplinlosigkeit und Faulheit vor und dass sie selbst die Schuld an ihrem Zustand tragen. 

Ich möchte ganz deutlich sagen, dass ich Bulimie, Magersucht, Alkoholismus, Drogensucht oder irgendeine andere Erkrankung irgendwie herunter spielen oder sagen will, dass Adipositas viel schlimmer ist. Darum geht es in keiner Weise. Jede einzelne Krankheit ist schlimm. Mir geht es lediglich darum, aufzuzeigen, wie unterschiedlich die Gesellschaft mit den unterschiedlichen Diagnosen umgeht und wie verletzend dieses Verhalten für Betroffene sein kann.

Ich habe so viel in den letzten 2 Jahren erlebt und mein ganzes Leben hat sich komplett auf den Kopf gestellt. 

Mit all den Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe, ist mir dieses Thema so sehr ans Herz gewachsen und unheimlich wichtig geworden.

Und genau aus diesem Grund habe ich meinen VLOG auf YouTube gestartet. Zum einen geht es mir darum, dass ich anderen Betroffenen meine Geschichte und Erlebnisse erzähle, um zu zeigen, dass man nicht alleine ist und wir viele Gemeinsamkeiten auf unserem Weg haben. Aber vor allem geht es mir auch darum das Thema Adipositas stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. Ich will, dass die Gesellschaft versteht, dass Adipositas eine Suchterkrankung ist, aus der nur sehr wenige alleine wieder raus kommen. Viele benötigen professionelle Hilfe und daran ist rein gar nichts verwerflich.

Mein Anliegen ist es, dass adipöse Menschen nicht schlechter behandelt werden und dass sich dieses negative Denken in den Köpfen der Gesellschaft ändert. Und weil ich all das durchgemacht habe und eine Betroffene bin, die jetzt beide Seiten im Leben kennt, möchte ich für diesen Change kämpfen.

Ich habe nicht vergessen woher ich gekommen bin und deshalb möchte ich nicht einfach dem Thema meinen Rücken kehren und so tun, als ob mich das ganze Thema nichts (mehr) angeht. Jetzt erst recht! Und ich glaube, je mehr Leute versuchen das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen und darüber sprechen, desto mehr Chancen haben wir, mehr dazu beizutragen, das Image der Adipositas in der Gesellschaft zu verändern.

Wenn Ihr selbst oder jemand aus Eurem Familien-/Freundeskreis von extremen Übergewicht/Adipositas betroffen seid, oder Ihr einfach Eure Solidarität mit den Betroffenen zeigen wollt, dann freue ich mich über jeden, der mich aktiv bei diesem Thema und meinem Vorhaben unterstützt. Hierfür könnt Ihr meinen YouTube Channel „Diana de Morales“ abonnieren, mir auf Instagram instagram.com/queenofsecondlife/oder Facebook folgen oder einfach das Thema Adipositas und seine Bedeutung weiter verbreiten.

Ganz alleine, ohne Eure Hilfe werde ich es vermutlich nicht schaffen. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen.


Eure Diana

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